Vor der Einrichtung und der Umsetzung der Dekoideen, liegt bei einem geplanten Neubau natürlich die Suche nach einem geeigneten Stück Land. Einen Bauplatz zu finden kann heutzutage eine richtige Herausforderung sein und die Nerven strapazieren. Wir haben nachfolgend sechs Tipps zusammengefasst, welche vielleicht zum Grundstück für das Traumhaus führen könnten. Anschließend verraten wir, wie wir zu unserem Grundstück gefunden haben.
Einen Bauplatz zu finden grenzt mittlerweile fast an ein Wunder und kostet viel Zeit und Geld. Allein im Bundesland Baden-Württemberg hat sich der Preis von Bauland in den letzten Jahrzehnten vervielfacht. Der Preis für baureifes Land lag 1985 beispielsweise noch bei 78,95 Euro, wohingegen die gleiche Kategorie im Jahr 2019 mit 227,44 Euro bewertet wurde (Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, 2021). Trotz dieser drastischen Preisentwicklung wird der Bau-Boom nicht gestoppt.
Bauplatz finden: Viele Methoden und Wege führen zum Baugrundstück
Mittlerweile reicht der Gang zur Gemeinde nicht mehr aus, um sich einen Bauplatz im Neubaugebiet aussuchen zu können. Vielerorts gibt es sogar festgeschriebene Vergabeverfahren, bei denen Zuziehende überhaupt nicht mehr berücksichtigt werden können. Mittels Punktesystem werden die begehrten und nicht selten hochpreisigen Grundstücke dann vergeben. Wer sich regional verändern möchte, bekommt es dadurch zusätzlich also schwer gemacht.
Tipp Nr. 1: Internetportale mit richtigen Filtern nutzen
Der Tipp, auf Internetportale Ausschau zu halten ist sicherlich kein neuer. Jedoch kommt es hier auch auf die richtigen Filter an. Viele Grundstücke von privat werden aus Unwissen vielleicht auch erstmal ohne Preis oder mit einem sehr niedrigen Preis inseriert. Wer seine bekannte Preisspanne bei der Suche nutzt, dem könnte hier etwas durch die Lappen gehen. Auch schon gesehen: Weideflächen, welche auch eine Genehmigung für einen Bauplatz besitzen. Also immer auch außerhalb der gängigen Suchbegriffe die Augen offen halten.
Mein Tipp: Im Ort der Wahl auf der beliebtesten Kleinanzeigen-Plattform einfach nur nach Grundstücken ohne weitere Eingrenzung filtern. Weiterhin auch andere, variable Schlagworte nutzen. So können verborgene Schätze ans Licht kommen.
Tipp Nr. 2: Direkt bei der Stadt oder Gemeinde nach zukünftigen Bauflächen fragen
Nach dem Entschluss ein Haus zu bauen, ist man natürlich meist Feuer und Flamme, alles soll so schnell wie möglich gehen. Ausgeschriebene Bauplätze sind meist in Windeseile vergeben und die Chance scheint vertan. Die Anfrage direkt bei Gemeinden oder Städten nach Bauplätzen ist natürlich auch kein Geheimtipp mehr. Es lohnt sich jedoch auch, nach zukünftigen Erschließungen von Bauland zu fragen, um ganz oben auf der Liste zu stehen. Gerade wem die Zeit nicht im Nacken sitzt, kann so die Chance auf ein tolles Grundstück bekommen. Um die Zeit bis dahin zu überbrücken, bietet sich natürlich die Planung des Traumhauses an.
Tipp Nr. 3: Die Kriterien anpassen
Ein vielmals erfolgreicher Schritt zum Bauplatz finden, ist nämlich die Erweiterung des Radius. Auch wenn man derzeit an Arbeitsplatz, Schule und Kita gebunden ist, lohnt sich oftmals ein Blick in den Nachbarlandkreis. Mit nur wenigen Fahrtminuten mehr, tun sich nicht selten neue Möglichkeiten auf. Mittlerweile ist das Homeoffice weit verbreitet und vielleicht lässt sich damit an dem ein oder anderen Tag ein wenig Strecke sparen. Auch der Wechsel vom Kindergarten ist für Eltern schlimmer, als für die Kinder. Generell ist es so: Wer flexibler ist, hat mehr Chancen. Täglich 10 Minuten mehr Fahrtzeit lohnen sich oftmals für ein gutes Baugrundstück.
Auf gleiche Weise könnte man auch die Kriterien an das Grundstück selbst optimieren. Ein paar Quadratmeter weniger oder auch eine eventuelle Hanglage können das Angebot direkt vergrößern. Auch auf kleineren Grundstücken lassen sich tolle Häuser mit einem pflegeleichten Garten realisieren. Bei Grundstücken mit Hanglage könnte der Keller mit der Landschaft gebaut werden und erhält so eine natürliche Dämmung. Ein terrassierter Garten wirkt edel und lässt viel Freiraum zur Gestaltung.
Tipp Nr. 4: Makler, Banken und Vermittler
Dieser Tipp spart zwar leider kein Geld, dafür aber viele Nerven. Wer unabhängige Dritte bei der Suche nach einem Baugrundstück mit einbindet, hat oft Erfolg. Nicht selten nutzen auch Privatpersonen diesen professionellen Zwischenschritt, um beispielsweise ein geerbtes Grundstück zu verkaufen. Wer schon lange vergeblich sucht, sollte über diesen Schritt nachdenken und die Anfrage wagen. Die Aufnahme in eine Suchkartei ist dabei in den meisten Fällen kostenfrei. Provisionen und Gebühren werden erst fällig, wenn ein Kauf zustande kommt.
Tipp Nr. 5: Bauplatz finden von privat
Diese Aufgabe ist mit sehr viel Fleiß verbunden, kann jedoch auf einen echten Glückstreffer hinausführen. Wer mit offenen Augen durch die favorisierten Ortschaften fährt, kann Baulücken oder riesige leere Grundstücke finden. Nicht selten kann man nämlich alte Herrschaften mit großem Garten auch von einer Teilung und damit einem weiteren Bauplatz überzeugen. Es hilft auch sehr, einfach mal die Menschen im Garten anzusprechen oder freundlich an der Haustür zu klingeln. Aus diesen Gesprächen können sich neue Möglichkeiten entwickeln, denn in der Nachbarschaft kennt oft jeder jeden und vielleicht ergibt sich so die Chance auf ein Grundstück.
Eine weitere Möglichkeit, Baugrundstücke von privat zu finden sind Anzeigen in der Tageszeitung oder Handzettel. Ersteres bietet sich an, um verkaufsinteressierte Besitzer ausfindig zu machen. Diese können sich mit wenig Aufwand einfach melden und müssen sich keiner Flut an Zuschriften aus einer Annonce widmen. Die Methode der Handzettel bietet sich in den bereits festgelegten Wunsch-Ortschaften an. Mit den Eckdaten der zukünftigen Bauherren und den groben Wünschen an einen Bauplatz werden diese dann in die Briefkästen der Anwohner geworfen. Mit viel Glück bekommt man Rückmeldung und findet den Platz für das Traumhaus.
Bauplatz finden leicht gemacht: Ein entspannter Zeitplan hilft
Wenn man keinen Zeitdruck hat, ist die Suche nach einem Baugrundstück natürlich wesentlich entspannter. Die verschiedensten Methoden schließen einander nicht aus und sind oft mit viel Mühen verbunden. Diese lohnen sich jedoch schnell, wenn man die Lebenszeit im neuen Traumhaus gegen rechnet. Doch wie haben wir unser Grundstück gefunden?
Über das beliebte Kleinanzeigen-Portal im Netz bin ich im gewünschten Radius auf die Anzeige eines örtlichen Bauunternehmens gestoßen. Dieser hat ein Bauvorhaben beworben, welches sich (entgegen vieler anderer Anzeigen im Netz) auf einem echten Bauplatz befinden sollte. Mit ein wenig Recherche bin ich dann auf das gleiche Neubaugebiet auf der Internetseite der Stadt gestoßen. Dort wurden die gleichen und weitere Grundstücke zum Kauf angeboten. Der Bauunternehmer hatte lediglich Grundstücke für seine potenziellen Interessenten auf seinen Namen reserviert. Letztendlich nehmen wir auch ein solches Grundstück und die Reservierung wurde für uns aufgehoben.
Kleinanzeigen führten zur heißen Spur
Durch unsere örtliche Ungebundenheit hatten wir wirklich einen sehr großen Suchradius in Deutschland. Dennoch konnten wir nicht von einer großen Auswahl sprechen. Bei den zuvor genannten Vergabeverfahren hätten wir keine Chance gehabt und viele Regionen sind preislich auch einfach unattraktiv. Für ein unbebautes Stück Land werden mittlerweile horrende Summen verlangt, während es in einigen Regionen noch ein normales Preisgefüge gibt. Das Verhältnis sollte einfach stimmen.